2021
Der Berliner Stadtteil Weißensee hatte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein eine kleine bis unwesentliche Anzahl jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner. Eine 1871 durchgeführte Volkszählung in Preußen wies auf die Orte hin, in denen mehr als 50 Jüdinnen und Juden lebten. In dieser Liste tauchte Weißensee nicht auf. Erst mit der schnellen Entwicklung nach 1871 ließen sich auch immer mehr Menschen jüdischer Herkunft vor allem in der Landgemeinde Neu-Weißensee nieder, die hier Wohnung und Arbeit finden wollten. 1885 zählte Neu-Weißensee 115 jüdische Einwohnerinnen und Einwohner. Die Zahl sollte sich bis zur Jahrhundertwende mehr als verdreifachen.
Im Jahr 1905 lag der Anteil der Jüdinnen und Juden an der Gesamtbevölkerung bei 1,32%. Bei einer Volkszählung im Jahr 1933 nannten 1366 Jüdinnen und Juden Weißensee ihr Zuhause, 1,65% der Gesamtbevölkerung. Das generelle Bevölkerungswachstum in Weißensee erleichterte der jüdischen Bevölkerungsgruppe die Eingliederung. Viele der jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner änderten ihre jüdisch klingenden Namen, nicht nur als Zeichen ihres Integrationswillens, sondern vielmehr um dem alltäglichen Spott zu entgehen. Auch wenn Antisemitismus in Weißensee keine besondere Rolle gespielt hat, blieb keine Generation davon verschont. Der eher unterschwellige Antisemitismus verstärkte sich mit der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur ab dem 30. Januar 1933. Jüdinnen und Juden wurden zu „Bürgerinnen und Bürgern zweiter Klasse“ erklärt, aus dem wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Leben verdrängt und schließlich in Vernichtungslager deportiert und ermordet.
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Jüdischer Friedhof Weissensee
Herbert-Baum-Straße 45 · Berlin-Weißensee
In Berlin gibt es noch vier erhaltene jüdische Friedhöfe, von denen einer der Jüdische Friedhof Weißensee ist. Dieser ist der größte jüdische Friedhof in Europa. Das weitläufige, über 40 Hektar große Gelände ist von Bäumen überdacht, die ihm einen märchenhaften Charakter verleihen. Über 100.000 Grabstellen befinden sich auf dem weitläufigen Gelände.
Zahlreiche bekannte Berliner Persönlichkeiten haben auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden, darunter der Maler Lesser Ury, der Komponist Louis Lewandowski, der Kaufhaus-Gründer Hermann Tietz und die Verleger Samuel Fischer und Rudolf Mosse. 1880 legte die jüdische Gemeinde den Friedhof in Weißensee an, da der bereits bestehende Friedhof in der Schönhauser Allee zu klein geworden ist. Neben einfachen Gräbern ist der Friedhof auch mit prunkvollen Mausoleen geschmückt.
Während der Zeit des Nationalsozialismus versteckten sich einige Jüdinnen und Juden in verwinkelten Bereichen in den Mausoleen, um der Verfolgung zu entgehen. Auf dem Friedhof wurden außerdem
illegal in Berlin lebende Jüdinnen und Juden heimlich begraben. Nach dem Krieg spaltete sich auch die jüdische Gemeinde in Berlin: Ost-Berlin hatte nur eine kleine jüdische Gemeinde. Erst in den 1970er Jahren erkannte der Ost-Berliner Magistrat den Friedhof als kulturhistorisches Denkmal an.
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Herbert Baum und Widestandsgruppe
Jüdischer Friedhof · Herbert-Baum-Straße · Berlin-Weißensee
Herbert Baum wurde am 10. Februar 1912 in Posen geboren, aufgewachsen ist er in Berlin. Er war Elektriker und besuchte nebenbei die Beuth-Akademie, um den Beruf des Elektroingenieurs zu erlernen. Ab 1935 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft vom Unterricht ausgeschlossen.
Herbert Baum trat mit seiner Frau Marianne Baum 1931 dem Kommunistischen Jugendverein bei. Nach 1933 beteiligte sich Herbert Baum am illegalem Kampf der KPD gegen den NS-Staat. Herbert und Marianne Baum, Irene Walter, Suzanne Wesse und weitere Berliner Kommunistinnen und Kommunisten, meist jüdischer Abstammung, schlossen sich zu einer Widerstandsgruppe zusammen. Die Gruppe schrieb heimlich illegale Flugblätter, die sie in ganz Berlin verteilten. In der „Jugendabteilung“ der Berliner Elmo-Werke, in denen Herbert Baum seit 1941 arbeiten musste, lernte er andere Zwangsarbeiter kennen. Nachdem die Gruppe einen Brandanschlag auf die antikommunistische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942 verübte, wurden die Beteiligten enttarnt. Am selben Abend kam es zu zahlreichen Verhaftungen der Mitglieder. Herbert Baum wurde erst am 22. Mai 1942 in Berlin-Moabit verhaftet. Am 11. Juni wählte er den Freitod.
1949 wurde die Lothringenstraße in Berlin-Weißensee nach ihm benannt.
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Arbeiterkolonie + Dauerheim
Smetanastraße 53 · Berlin-Weißensee
1900/1901 wurde das Gebäude erbaut. Initiator war der Deutsch-Israelitische Gemeindeverbund, der mit dem Ziel gegründet wurde, jüdische Gemeinden in Deutschland zu vereinen und Menschen in Not zu helfen. Das Gebäude wurde 1901 bis 1922 als jüdische Arbeiterkolonie genutzt. Eine Arbeiterkolonie beschreibt eine soziale Einrichtung für Wanderarbeiter, Arbeitslose, Obdachlose, für Menschen auf der Durchreise und entlassene Strafgefangene.
Ab September 1923 wurde das Hauptgebäude als Dauerheim für sogenannte jüdische Schwachsinnige genutzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollten hier angemessen betreut werden und regelmäßig Besuch von Vertrauten und ihrer Familie bekommen können. Bedingungen für eine Einweisung in das Dauerheim waren ein Mindestalter von 20 Jahren sowie eine gewisse festgestellte Arbeitsfähigkeit.
Im April 1942 wurden 82 Bewohnerinnen und Bewohner nach Twarnici bei Lublin deportiert, weitere 53 Menschen im Zeitraum zwischen Juni und Oktober – wahrscheinlich nach Theresienstadt. Nach der Deportation war in dem Gebäude von 1943 bis 1945 eine Außenstelle des seit 1940 bestehenden Jugendkonzentrationslagers Moringen untergebracht.
1980 wurde ein Denkmal in Form einer Stele angebracht, die an die Bewohnerinnen und Bewohner erinnert. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
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Arnold Schönberg
Arnold-Schönberg-Platz · Berlin-Weißensee
Arnold Schönberg wurde am 13. September 1874 als Sohn eines jüdischen Schuhmachers in Wien geboren. Schon früh betätigte er sich musikalisch und wurde später Komponist. Mit 24 konvertierte er zum Christentum und ließ sich evangelisch taufen. 1901 lernte er seine Frau Mathilde kennen und zog mit ihr nach Berlin. Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Militärdienst eingezogen, verrichtet aber keinen Kriegsdienst, sondern durchlief eine Ausbildung zum Reserveoffizier.
1923 starb seine Frau. Ein Jahr später lernte er seine zweite Frau Gertrud kennen. 1925 wurde er an der Akademie der Künste in Berlin als Professor aufgenommen und erhielt durch seine Verbeamtung die deutsche Staatsangehörigkeit. 1933 wurde ihm aufgrund seiner Abstammung gekündigt und die Professur entzogen. Nach der Warnung durch einen Verwandten floh er noch im selben Jahr zunächst nach Paris, wo er sich wieder zum Judentum bekannte und später in die USA ins Exil. 1949 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. Arnold Schönberg verstarb am 13. Juli 1951 im Alter von 77 Jahren in Los Angeles.
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Erich und Helene Blumenthal
Berliner Allee 81 · Berlin-Weißensee
Helene Blumenthal (geb. Oppenheim) wurde am 23. Juni 1888 in der großen Frankfurter Straße, heute Karl-Marx-Straße, in Berlin geboren. Sie ist die erste Tochter von Amelie und Max Oppenheim aus Zehdenick. Ihre drei Geschwister hießen Elizabeth, Bruno Stefan und Heinz Werner. Amelie und Max Oppenheim gehörten vermutlich einer jüdischen Gemeinde an.
1912 ging sie ihre erste Ehe mit Willy Meyer, Kaufmann und Inhaber des Unternehmens “W. Meyer & Comp”, ein. Gemeinsam wohnten sie in Schöneberg. Dort bekam sie am 20. März 1915 ihr erstes und einziges Kind, Hildegard. Auf den Tod ihres Bruders Bruno Stefan im dritten Kriegsjahr des Ersten Weltkriegs folgte der Verlust ihres Vaters Max Oppenheim im Jahr 1930 sowie ihres Ehemanns Willy Meyer im Jahr 1938. 1940 heiratete sie Erich Blumenthal.
Erich Blumenthal wurde am 23. Dezember 1883 in Berlin geboren.Er eröffnete 1907 eine Zahnarztpraxis in Schöneberg, welche er 1910 in sein Haus verlegte. Als Folge der im Juni 1933 erlassenen „Verordnung über die Tätigkeit von Zahnärzten und Zahntechnikern bei den Krankenkassen“ übermittelte Erich Blumenthal der Kassenärztlichen Vereinigung einen Fragebogen, der seine Abstammung darlegte. Anschließend wurde er als „nichtarischer“ Zahnarzt gelistet. Seine erste Ehefrau Johanna Oppenheim nahm sich 1939 aus Sorge vor willkürlicher Gewalt und Zwangsmaßnahmen das Leben. Gemeinsam hatten sie eine Tochter, Gerda Margot. Im November 1940 schloss er mit Helene Meyer (geb. Oppenheim), einer Cousine von Johanna, sein zweites Ehebündnis. Nach der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 wurden Erich und Helene Blumenthal zum Tragen des Judensterns verpflichtet. Das Paar wurde Ende Oktober 1941 von Polizisten der Stapoleitstelle in ein Altersheim der jüdischen Gemeinde gebracht, von dort in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und nach ihrer Ankunft am 30. November 1942 ermordet.
Entrechtung jüdischer Medizinerinnen und Mediziner
Mit der Machtergreifung im Jahr 1933 begann die Verfolgung jüdischer Ärztinnen und Ärzte. Medizinprofessorinnen und -professoren wurden 1935 aus den Universitäten entlassen. Am 30. September 1938 verloren jüdische Ärztinnen und Ärzte ihre Zulassung. Die einzige Hoffnung bestand darin, eine Sondergenehmigung zu erhalten. Dann durften sie Jüdinnen und Juden, Angehörige oder Kinder behandeln. 1940 wurden jüdische Ärztinnen und Ärzte jedoch zum „Krankenbehandler“ degradiert.
Nach der Erbauung der Ghettos bzw. Lager wurden jüdische Medizinerinnen und Mediziner zu ihren Patientinnen und Patienten überführt. Manche kamen in Konzentrationslager, andere in die Kriegs- und Besatzungswirtschaft.
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Martha und Leo Less
Charlottenburger Straße 141 · Berlin-Weißensee
Martha Less (geb. Struck) wurde am 1. Mai 1884 in Breslau, Polen geboren. Sie heiratete den Berliner Kaufmann Leo Less (geb. 1872). Leo Less führte ein Geschäft für Herrenkleidung in der Berliner Allee, war der erste jüdische Gemeindevertreter der vereinigten Gemeinde Weißensee und wirkte bei Ausschüssen und in Kommissionen mit. 1909 wurde ihre Tochter Anneliese geboren.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Leo Less 1934 sein Geschäft und das Haus der Familie in der Berliner Allee 234 (heute Hausnummer 73) verkaufen und ihre angestammte Wohnung in der Albertinenstraße 18 verlassen, weshalb das Ehepaar in die Charlottenburger Straße 141 zog. Ab 1939 musste Martha Less Zwangsarbeit verrichten. Leo Less starb im Januar 1942 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Martha Less gezwungen, in die Israelitische Taubstummenanstalt zu ziehen. Im Glauben einen „Heimplatz“ zu erhalten, gab sie im Gegenzug ihr gesamtes Vermögen auf. Im September 1942 wurde sie nach Theresienstadt und knapp zwei Jahre später nach Auschwitz deportiert. Noch im selben Monat wurde sie dort im Alter von 60 Jahren ermordet.
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Israelitische Taubstummenanstalt
Parkstraße 22 · Berlin-Weißensee
Markus Reich, ein deutsch-jüdischer Pädagoge, gründete mit Hilfe von Spenden im Juli 1873 in Fürstenwalde/Spree eine Schule für gehörlose Kinder. Die Kinder wurden in 32 Wochenstunden im Lesen, Schreiben, Rechnen und Zeichnen unterrichtet. Weitere Fächer waren Religion, Biblische Geschichte, Hebräisch-Lesen und Gebete-Übersetzen. Die Schule bewahrte und pflegte jüdische Traditionen.
Der Umzug nach Weißensee 1891 ermöglichte den stetigen Zuwachs an Schülerinnen und Schülern, die auch fernab der Grenzen Berlins nach Weißensee kamen. Einmal jährlich, zunächst im Oktober, später im April, erfolgten Neuaufnahmen der Kinder, die mindestens das sechste Lebensjahr vollendet, jedoch das zehnte noch nicht überschritten hatten.
Markus Reichs Wirken bestätigte sich 1911 mit dem Gesetz zur Schulpflicht für Gehörlose und Blinde. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Felix die Leitung.
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Johanna Berg
Parkstraße 22 · Berlin-Weißensee
Auf die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur im Jahr 1933 folgte die schrittweise Entziehung der finanziellen Mittel. Nach Erlass des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ im Juli 1933, das Zwangssterilisation bei erblicher Taubheit vorsah, nahmen viele ausländische Eltern ihre Kinder aus der Schule. Im Februar 1940 befanden sich noch 22 Kinder in der Schule. Außerdem wurde im April 1940 das Altenheim für jüdische Gehörlose aus Niederschönhausen nach Weißensee verlegt. Am 17. Dezember 1942 wurden alle verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohner deportiert. Niemand konnte zurückkehren. Heute befindet sich die Stephanus-Grundschule in dem Gebäude.
Johanna Berg (geb. Pupkin), die exemplarisch für alle deportierten gehörlosen Jüdinnen und Juden einen Stolperstein vor der Israelitischen Taubstummenanstalt erhalten hat, wurde am 19. Oktober 1881 in Berlin geboren.
Im Jahre 1911 heiratete sie den gehörlosen Schriftsteller Leopold Leib Berg. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Rachel Ortrud-Alice (geb. 1912), die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach Palästina floh und Heinz-Henry (geb. 1918), der nach England fliehen konnte. Johanna Berg war selbst gehörlos und lernte vermutlich in der Israelitischen Taubstummenanstalt die Gebärdensprache und wurde „Putzmacherin“. Am 26. September 1942 wurde Johanna Berg nach Raasiku in Estland deportiert und ermordet.
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Familie Ilgner und Wieland Herzfelde
Woelckpromenade 5 und 7 · Berlin-Weißensee
Martha Less (geb. Struck) wurde am 1. Mai 1884 in Breslau, Polen geboren. Sie heiratete den Berliner Kaufmann Leo Less (geb. 1872). Leo Less führte ein Geschäft für Herrenkleidung in der Berliner Allee, war der erste jüdische Gemeindevertreter der vereinigten Gemeinde Weißensee und wirkte bei Ausschüssen und in Kommissionen mit. 1909 wurde ihre Tochter Anneliese geboren.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Leo Less 1934 sein Geschäft und das Haus der Familie in der Berliner Allee 234 (heute Hausnummer 73) verkaufen und ihre angestammte Wohnung in der Albertinenstraße 18 verlassen, weshalb das Ehepaar in die Charlottenburger Straße 141 zog. Ab 1939 musste Martha Less Zwangsarbeit verrichten. Leo Less starb im Januar 1942 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Martha Less gezwungen, in die Israelitische Taubstummenanstalt zu ziehen. Im Glauben einen „Heimplatz“ zu erhalten, gab sie im Gegenzug ihr gesamtes Vermögen auf. Im September 1942 wurde sie nach Theresienstadt und knapp zwei Jahre später nach Auschwitz deportiert. Noch im selben Monat wurde sie dort im Alter von 60 Jahren ermordet.
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Werner Klemke
Werner-Klemke-Park · Berlin-Weißensee
Martha Less (geb. Struck) wurde am 1. Mai 1884 in Breslau, Polen geboren. Sie heiratete den Berliner Kaufmann Leo Less (geb. 1872). Leo Less führte ein Geschäft für Herrenkleidung in der Berliner Allee, war der erste jüdische Gemeindevertreter der vereinigten Gemeinde Weißensee und wirkte bei Ausschüssen und in Kommissionen mit. 1909 wurde ihre Tochter Anneliese geboren.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Leo Less 1934 sein Geschäft und das Haus der Familie in der Berliner Allee 234 (heute Hausnummer 73) verkaufen und ihre angestammte Wohnung in der Albertinenstraße 18 verlassen, weshalb das Ehepaar in die Charlottenburger Straße 141 zog. Ab 1939 musste Martha Less Zwangsarbeit verrichten. Leo Less starb im Januar 1942 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Martha Less gezwungen, in die Israelitische Taubstummenanstalt zu ziehen. Im Glauben einen „Heimplatz“ zu erhalten, gab sie im Gegenzug ihr gesamtes Vermögen auf. Im September 1942 wurde sie nach Theresienstadt und knapp zwei Jahre später nach Auschwitz deportiert. Noch im selben Monat wurde sie dort im Alter von 60 Jahren ermordet.